Die Verschmelzung von Psychotherapie und Okkultismus war das bestimmende Thema der Novellen des Nervenarztes Hermann Wolfgang Zahn (1879-1965). „Die Hexe von Varvinay“ und „Der Schutzgeist“ erscheinen hier erstmals aus dem Nachlass, vermehrt um die beiden Doppelgängergeschichten „Die Geschichte eines Bildes“ und „Der Zeuge“, bei denen der Leser stark beeindruckt wird von der gegenseitigen Spannung, die zwischen dem äußerlich sachlichen Bericht und dem vielschichtigen, ja transzendental durchscheinenden Inhalt besteht. Zahns liebenswürdig versponnene Romantik, seine undogmatische Behandlung der Phänomene des Okkultismus stehen in wohltuendem Gegensatz zur plakativen, eindimensionalen Gegenwartsliteratur des Phantastischen. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Robert N. Bloch.
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