Vathek, Kalif seines Reiches, lebt in äußerstem Luxus, ist allen Sinnesfreuden zugetan, gilt aber gleichzeitig als guter und gerechter Herrscher über seine Untertanen. Bis er eines Tages auf einen Abgesandten des Bösen trifft: Der stellt ihm alle irdischen Güter und höchstes Glück auf Erden in Aussicht, wenn er nur seinem Gott abschwört, Knaben opfert und seinen gesamten Hofstaat dem Feuerpalast, der Residenz des Bösen, überlässt. In seiner Gier willigt Vathek ein, erfüllt alle Bedingungen und bricht auf zu einer Reise, die ihn ins Verderben führen wird. Zwar findet er im Feuerpalast alles, was ihm versprochen wurde, doch ergreift daraufhin das Böse von ihm Besitz und setzt sein Herz auf ewig in Flammen. „So war und so soll die Strafe sein für ungezügelte Leidenschaften und für ruchlose Taten, so soll die Züchtigung sein für jene blinde Neugier, welche die Grenzen überschreiten will, die des Schöpfers Weisheit der menschlichen Erkenntnis gesetzt hat“, heißt es zum Abschluss der farbenfrohen, prächtigen, aber auch grausamen Geschichte. Sie erzählt von einer fremden, faszinierenden Welt, ist in ihrer Aussage aber klar und universell.
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