Aber Mitleid wäre falsch am Platze Seine Hände zitterten deutlich. Vergeblich versuchte er, sich zur Ruhe zu zwingen. Ein Blick auf die Uhr. Nur noch zwei Minuten bis zur Sendung. Er spürte unwillkürlich Stiche in der Herzgegend. Erschrocken hielt er den Atem an. Machte ihm die steigende Nervosität den Garaus? Nein, er war kerngesund, und die Aufregung, die ihm bevorstand, würde er auch noch überleben. Wenn nicht, würde er bestimmt nicht an Herzschlag sterben! Die Sekunden liefen erbarmungslos dahin. Die Zeiger schienen ihn höhnisch anzugrinsen. Bing Darcel, Ken Kileys Freund und Partner, winkte ihm zu und stellte gleichzeitig den Ton des Monitors lauter. Die Männer hinter den Kameras, Scheinwerfern und Kulissen konzentrierrten sich. Noch eine Minute. Die Kameras waren alle auf sie beide gerichtet. Zwei Mikrofone hingen am Galgen, einen Meter über ihren Köpfen, um nicht mit, ins Bild zu kommen. Und jetzt fiel Bing auch wieder ein, wie ihr Beitrag ursprünglich hatte aussehen sollen. In den letzten Wochen hatte er gar keinen Gedanken mehr daran verschwendet. Es ging um die wissenschaftliche Erforschung von Astrologie, Okkultismus, Geistererscheinungen und allein, was damit zusammenhing. Schwerpunktmäßig sollte dabei natürlich der psychologische Aspekt herausgearbeitet werden. Die ganze Sendung sollte dabei letztlich mehr entlarvende Funktion haben.Die beiden Wissenschaftsredakteure Kiley und Darcel hatten Aberglauben und Geisterglauben als Unsinn abstempeln sollen. Doch es war alles ganz anders gekommen. Bei ihren Recherchen unterlagen sie einem radikalen Gesinnungswechsel. Sie waren. – Zufall oder Fügung? – auf das gestoßen, was sie heute abend wirklich vortragen würden. Ein Licht blinkte warnend. Bing sah es aus den Augenwinkeln. Sie waren an der Reihe.
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