Es war drei Uhr nachts. Bei der eisigen Kälte, die in jener Nacht herrschte, lag die enge Straße – eine verrufene Gasse inmitten von Soho – verlassen, dunkel und totenstill da. Jemand bog um die Ecke. Der Silhouette nach ein eleganter Herr: Zylinder, weißes Halstuch, schwarzer Mantel und Lackschuhe. Die Hände in den Taschen vergraben, ging er elastisch und energisch wie ein Kavalier der großen Welt dahin, ohne seinen Schritt auch nur eine Sekunde zu verlangsamen, selbst dann nicht, wenn das Dunkel, das ihm zwischen den dürftigen Lichtkegeln einiger Straßenleuchten entgegengähnte, ihn förmlich unsichtbar machte. Seine Gesichtszüge waren nicht zu erkennen. »Hallo, Master! Gut Freund. Dürfte ich um eine milde Gabe bitten?« Der elegante Kavalier blieb stehen. Aus dem nachtschwarzen Winkel einer Straßenbiegung tauchte eine Figur auf,die man bereits auf den ersten Blick für einen Straßenräuber halten konnte. »Wieviel?« fragte der Herr leutselig. »Alles – nach Möglichkeit«, antwortete der Wegelagerer, und die Klinge eines Messers blitzte bedrohlich. »Augenblick. « Der Mann zog seine rechte Hand aus der Manteltasche. Aber es war keine Geldbörse, die er in der Hand hielt, sondern eine Stabtaschenlampe. Er knipste sie an und leuchtete sich damit ins Gesicht. »Allmächtiger Gott!« Der Straßenräuber wich einen Schritt zurück. So stand er eine Weile regungslos da mit plattgequetschter Nase, schiefem Kinn und Schrammen da und dort im Gesicht. Ein unheilvolles Schweigen herrschte zwischen den beiden. »Der Mann aus dem Grab!« ächzte der Strolch...
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