Wie denn das? Anfang April fiel es Nick Dowling zum erstenmal auf,daß mit seiner Frau Dorothy irgend etwas nicht stimmte. Er wußte es nicht recht zu deuten. Auf jeden Fall benahm sie sich merkwürdig. Sie erschien oft in Gedanken versunken, und wenn er sie dann ansprach, reagierte sie gar nicht. Manchmal mußte er schreien, damit sie in die Wirklichkeit zurückfand. Und dann blickte sie sich verstört um und hatte richtig Schwierigkeiten, ihn zu erkennen. Nick Dowling machte sich deswegen schon Sorgen um seine Frau und begann, sie heimlich zu beobachten. Dorothy war schwarzhaarig, hatte einen dunklen Teint, große, glutvolle Augen, in denen das Temperament blitzte. Eine richtige Hexe, hatte er gedacht, als er sie zum erstenmal gesehen hatte. Es hatte sich jedoch herausgestellt, daß Dorothy die Sanftmut in Person war. Sie sah fast aus wie eine Zigeunerin, obwohl ihre gesamten Vorfahren, soweit nachforschbar, allesamt aus dem kleinen Städtchen Kenwood stammten. Sie waren also waschechte Engländer gewesen. Trotz ihrer Sanftheit hatte Dorothy in den fünf Jahren ihrer Ehe mit Nick stets ein gewisses Temperament gezeigt und war rundherum eine sehr lebensbejahende Person gewesen, die schon morgens in der Frühe mit einem Liedchen auf den Lippen aufstand. Und jetzt diese Veränderung. Nick konnte es nicht begreifen. War Dorothy etwa krank? Er versuchte, sie zum Arzt zu schicken, aber seine junge, hübsche Frau lehnte fast entrüstet ab. Sie fühle sich pudelwohl wie immer, und er brauche sich keine Sorgen zu machen. In Nick Dowling keimte ein furchtbarer Verdacht.
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