»Was machst du da?« rief Amelie Fuller erschrocken, als sie das Wohnzimmer betrat und ihren Mann am Fenster entdeckte. Ihre Hand griff nach dem Lichtschalter, die Deckenlampe flammte auf. »Lösch das Licht! « zischte Tom Fuller und versteckte sich rasch hinter dem Vorhang. »Er soll mich nicht sehen können!« Amelie Fuller stieß einen unterdrückten Schrei aus und knipste das Licht aus. »Bist du lebensmüde?« jammerte sie. »Wie kannst du dich in einer Vollmondnacht am Fenster zeigen? Zwei Menschen mußten schon sterben, und er wird sich noch weitere Opfer holen. Willst du der Nächste sein?« Ungeachtet der Warnungen seiner Frau stellte sich Tom Fuller wieder an die Glasscheibe und spähte angespannt nach draußen. Ihr Haus lag außerhalb des kleinen Dorfes Peareswood in Wales, nahe genug, um die Lichter der Häuser zu sehen, weit genug, um alles beobachten zu können, was sich drüben am Waldrand regte. »Er muß kommen«, flüsterte Tom Fuller, zitternd vor Aufregung, Angst und Neugierde. »Ich bin ganz sicher, daß er sich zeigt, wenn der Mond aufgeht! Du wirst es schon sehen, Amelie!« Amelie Fuller bekreuzigte sich hastig. »Ich will gar nichts sehen«, meinte sie mit einem leisen Schluchzen. »Zwei mußten sterben. Die Leute können glauben, was sie wollen, aber wir wissen, daß er es getan hat. Er wird ...« »Still!« keuchte Tom Fuller. Augenblicklich senkte sich Totenstille über das einsam gelegene Haus. Langsam stieg eine tiefrote Scheibe hinter den Wipfeln der nachtschwarzen Bäume hoch. Der blutige Mond über Wales!
|