Die stickige Luft des Treibhauses legte sich wie ein feuchter Umschlag über die Haut des knochigen Mannes. Sein Gesicht war im Schatten. Der Kegel der Lampe fiel grell auf den vor ihm liegenden menschlichen Arm. Der Mann setzte das rasierklingenscharfe Messer dort an, wo der Arm vom Rumpf getrennt worden war. Blut quoll über die Klinge. Süßlicher Geruch des Lebenssaftes verbreitete sich im Treibhaus. Aus dem Dunkel tauchte eine Klaue auf, das spitze Ende eines Kaktusarmes. Die hornigen Scheren klappten mit einem trockenen Knarren auf und zu, schnappten gierig nach dem rohen Fleischstück, rissen es an sich. Dann verschwand der Greifarm wieder in der Dunkelheit. Der knochige Mann lächelte zufrieden, drehte den Strahl der Lampe herum und beleuchtete das mahlende Maul der Riesenpflanze, die eine Kreuzung zwischen Kaktus und Raubtier zu sein schien – so bizarr und irrsinnig, daß sie nur einem wahnsinnigen Gehirn entsprungen sein konnte. Mit einem teuflischen Lächeln auf den eingefallenen Zügen drehte sich der Mann zu dem hinter ihm stehenden Tisch um, zog das darübergebreitete Tuch weg und schaute auf die Männerleiche mit den Arm- und Beinwunden. »Du bist der erste deiner Rasse«, sagte er mit seltsam singender Stimme, »der von einem Pflanzenmenschen verschlungen wird.« Er setzte das Messer an der Schulter des zweiten Armes an und machte einen tiefen Schnitt in das noch warme Fleisch. »Aber du wirst nicht das letzte Opfer des Kaktusmenschen sein.« Das Messer traf knirschend auf den Knochen.
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