Angst! Sie saß ihm im Nacken, kroch ihm eisig den Rücken hinunter, fuhr ihm in die Beine und beschleunigte seine Schritte, obwohl seine Muskeln schmerzten und die Lunge wie Feuer brannte. Gehetzt blickte sich Rod Banzie um. Niemand folgte ihm. Aber. die Angst blieb, wurde zu einem Wahn und ließ seine Füße im wilden Stakkato über das Pflaster hämmern. Sein Atem ging keuchend, manchmal rasselnd. Die Anstrengung marterte seinen Leib. Rod Banzie lief und lief. Er durchquerte düstere Gassen irgendwo in Livingstone, rannte über wenig belebte Straßen, immer weiter dem Zentrum der Stadt, dem Licht entgegen. Und dann konnte Rod Banzie einfach nicht mehr. Sein rascher Lauf wurde taumelnd. Er hatte Schwierigkeiten, auf den Beinen zu bleiben. Mit gekrümmtem Rücken und hängenden Armen blieb er stehen, leicht hin und her schwankend. Mit letzter Kraft schleppte er sich zur Hausfassade zu seiner Linken. Er lehnte sich dagegen. Seine Lunge pumpte rhythmisch. Die Hände tasteten über rauhen Verputz. Rod Banzie ließ seinen Blick in die Runde gehen. Er befand sich in einer der Hauptgeschäftsstraßen. Auch nachts wurde sie gut frequentiert. Das lag nicht zuletzt an den ausgezeichnet florierenden Nachtlokalen und Tingeltangelbetrieben. Rod Banzie achtete nicht auf die neugierigen und zum Teil auch abwertenden Blicke, die Straßenpassanten ihm zuwarfen. Er drückte seine heiße Stirn gegen den kühlenden Stein. Langsam nur ordnete sich das Chaos in seinem Innern. Er konnte wieder etwas klarer denken. Und mit diesem Denken kamen die Bilder zurück - die Bilder aus der nahen Vergangenheit.
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