Man konnte Desmond Scott ansehen, was er hinter sich hatte, aber nicht einmal er selbst ahnte, was ihm noch alles bevorstand. Es war Abend, und er hatte sich zum Essen ein paar Wurzeln gekocht. Den Abschluß des kärglichen Mahles hatte eine Handvoll Beeren gebildet, Noch nagte der Hunger in seinen Gedärmen, und er sehnte sich nach einem saftigen Braten, einem gegrillten Hähnchen oder einem riesigen Steak. Doch das war ihm nicht vergönnt. Die wenigen Tiere, die es auf der kleinen Insel gab, hatten etwas dagegen, daß Desmond Scott sie verspeisen wollte. Außerdem hatte er keinerlei Hilfsmittel, um ein Tier zu erlegen und zu schlachten. Nicht zuletzt waren da auch noch Mr. Scotts Skrupel, die er gegenüber den sehr zutraulichen Inseltieren hatte. Wie immer machte er einen Rundgang um seine Insel, bevor er sein primitives Nachtlager in der winzigen Laubhütte aufsuchte. In ohnmächtiger Wut ballte er die Hände und sah zu der untergehenden Sonne, die scheinbar in die endlos weite Wasserwüste eintauchte. Seit knapp drei Wochen war er hier, doch bis jetzt hatte sich weder ein Schiff noch ein Suchflugzeug blicken lassen. Das Schicksal hatte ihn auf diese einsame Insel verschlagen, und wie es aussah, würde es ein Daueraufenthalt werden. Voller Ingrimm dachte er an Robinson Crusoe. Erwartete ihn ein ähnliches Schicksal? Wenn ja, dann wußte er, daß er es nicht meistern konnte, denn er hatte nicht den Mumm dieses legendären Romanhelden. Er würde hier in den nächsten Wochen elendiglich zugrunde gehen.
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