Die Atmosphäre in dem großen Raum war elektrisch geladen. Die Explosion, die kurz oder lang erfolgen mußte, lastete allen Anwesenden auf der Seele. Von der Straße unten dröhnte der Spektakel des nächtlichen Verkehrs herauf, der auch um diese Nachtstunde auf der Fleet Street nicht verstummte. Von der Decke floß strahlender Glanz aus Neonröhren. Um den Bridgetisch herum saßen befrackte Männer mit jener gespannten Aufmerksamkeit, die für nichts anderes Augen hatte. Gaston Sunderham war einem Schlaganfall nahe. Er umkrampfte seine Karten mit nervöser Hand und wartete ungeduldig auf den Moment, wo die Anklage fallen würde. Alle waren sie davon überzeugt, Reginald Tucker spielte falsch, und das in dieser exklusiven Gesellschaft. Alle wußten sie es – aber niemand war in der Lage, es zu beweisen. Seine Gewinne blieben bemerkenswert dauerhaft. Man wußte auch, daß seine Gewinne in anderen Clubs fünfstellig gewesen waren. Wie war das möglich? Gaston Sunderham hatte zuerst den Verdacht geäußert, und man hatte ihn auserkoren, dieses Rätsel zu lösen. Markierte Karten – schön und gut. Aber wo waren die Markierungen? Gegen drei Uhr nachts hielt Gaston Sunderham es nicht mehr aus. Er sprang auf und schrie Reginald Tucker ins Gesicht: »Sie spielen falsch!« Tucker erhob sich langsam. »Sie wissen nicht, was Sie da reden, Sir. Sie wollen, daß ich Sie wegen übler Nachrede verklage? Oder sind Sie gewillt, Ihre Beschuldigung zurückzunehmen?« »Eher falle ich hier tot um! « rief Sunderham. In diesem Augenblick wankte er, fuchtelte mit der rechten Hand in der Luft und stürzte krachend zu Boden.
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