Der Fahrer des Lastwagens war knapp fünfunddreißigJahre alt. Aber er sah älter aus. Sein Gesicht war braungebrannt und von Wind und Wetter gezeichnet. Man sah sofort, daß er von Wasser und Seife nicht viel hielt, denn das Braun in seinem Gesicht war ein dreckiges Braun, und die Haut wirkte wie Pergamentpapier. Seine Hände waren fast schwarz vor Dreck. Im Dunkel des Führerhauses war kein Übergang von seinem zerschlissenen grauen Pullover zu den Händen zu erkennen. Aber Männer wie ihn fand man in den Slums von London haufenweise. Sie waren dort keine Seltenheit. Anders dagegen sein Beifahrer. Er war eine äußerst seltsame, ja geradezu unheimliche Erscheinung. Seine Kleidung war die eines Lords. Ein langer schwarzer, bis zu den Knien reichender Mantel verdeckte den veralteten Smoking, das weiße Hemd mit Rüschen und die schwarze Fliege. Um den Hals hatte er einen dunklen Schal geschlungen, mit dem er die untere Hälfte seines Gesichtes verdeckte. Aber Joe Fadden, dem Fahrer, wäre es lieber gewesen, sein Beifahrer und zugleich Auftraggeber hätte die obere Hälfte seines Gesichts verdeckt. Obwohl es nicht gerade häßlich war, ging doch eine Ausstrahlung von diesem Gesicht aus, die Fadden Angst machte. Er war bestimmt kein Weichling. Dafür hatte schon der Umgang mit den Menschen in den Slums gesorgt. Doch dieser Mann war ihm auf eine merkwürdige Weise unheimlieh, und er wünschte sich, er hätte diesen Auftrag nie angenommen. Ein entgegenkommendes Auto, dessen Scheinwerfer Licht in das Führerhaus warfen, gaben ihm Gelgenheit, nochmals in dieses Gesicht zu sehen. Die lange, spitze Nase saß wie eine umgekehrte Pfeilspitze darin. Darüber dann diese schmalen schwarzen. Augen mit den dicken, buschigen Augenbrauen. Und plötzlich wurde Fadden bewußt, daß gerade von diesen Augen die unheimliche Ausstrahlung ausging.
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