Hoch aufgerichtet, die Ellenbogen fest in die Seiten gestemmt und die Hände zur Abwehr geballt, stand Cliff Spooner da. Er wartete, daß Lionel Copeland sich in rasender Wut auf ihn stürzen würde. Furcht kannte er nicht. Ein Lächeln spielte um seinen Mund. » Kommen Sie nur, Sie Riese Goliath! « Aber der Goliath kam nicht. Copeland blieb gelassen. »Machen Sie doch keinen Quatsch, Spooner! Wir sind doch hier nicht in einer Budike, sondern im Salon einer feinen und zugleich noch schönen Dame. Wie kann man nur so empfindlich sein.« Lady Blackmoor winkte amüsiert. Sie erhob sich und winkte den beiden zu. »Ich werde etwas zu trinken holen«, sagte sie. »Inzwischen könnt ihr beiden euch versöhnt die Hand reichen. Es wird nicht lange dauern.« Tatsächlich war Ellinor Blackmoor nur etwa acht bis zehn Minuten abwesend. Als sie wieder in den Salon zurückkam. bot sich ihr ein sonderbares Bild. Cliff Spooner schien im Gebet verstrickt zu sein. Er kniete vor dem kleinen Tisch, der Kopf war zwischen den ausgestreckten Armen vergraben. Ja, so sah das aus – als verharrte er versunken im Gebet. Lady Blackmoor fand das reichlich komisch und begann zu lachen. Aber dann sah sie das Ding, das aus dem Rücken ihres Gastes ragte. Es war ein Messergriff. Ellinor kniete nieder, tippte den leblosen Körper an und blickte dann mit weit aufgerissenen Augen zu Lionel Copeland hinüber, der in einer Ecke stand. Sein Gesicht sah leichenhaft aus in dem Licht der grünbeschirmten Lampe. Ausgehöhlt wie von Erschöpfung. »Was haben Sie ... ?« rief Lady Ellinor und fuhr in die Höhe. »Lionel, was haben Sie getan?« »Nichts. Ich habe nichts getan«, lispelte Copeland. »Nein – nicht ich! Bei Gott – nicht ich . . .« Ellinor fand keine Worte.
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