Es war ein Wolf mit schwarzem zottigem Fell und langen Reißzähnen, der vor Dogabert Talbot stand. Das gefährliche Knurren kam aus der Kehle und klang wie dumpfes Donnergrollen, nur gefährlicher, weil jeden Augenblick der Sprung folgen mußte. Und wenn ein Wolf springt, dann nur zum Töten. Aber noch stand das zottige Ungeheuer breitbeinig da und versperrte den Weg. Dogabert Talbot mußte sich entscheiden – und er entschied sich für den Rückzug. Vorsichtig setzte er Schritt um Schritt zurück. Die Augen des Wolfes gleißten grün, verfolgten angespannt jede Bewegung. Vier Meter betrug die Distanz, und Dogabert Talbot glaubte, genügend Abstand gewonnen zu haben. Da stieß die mörderische Bestie ein grauenvolles Heulen aus und schnellte sich kraftvoll ab, kam durch die Luft geflogen mit weit mitgerissenem Rachen... Dogabert Talbot wachte schweißgebadet auf, hörte seinen eigenen Atem, der rasselnd seinem Mund entströmte. Es war nur ein Traum gewesen. Aber was für einer! Einen ähnlichen Traum hatte er vor rund zwanzig Jahren gehabt, in der letzten Nacht, die er auf Mingary Castle verbracht hatte. Damals sprach der Wolf: »Dog - du verdammter Bastard, verlasse das Schloß, denn du bist kein McMingary. Deine Mutter beschmutzte die Ehre der McMingarys, als sie sich deinem Vater an den Hals warf und dich auf die Welt brachte. Verschwinde und lasse dich hier nie wieder sehen! Dir gehört nichts von Mingary Castle, und dir wird auch nie etwas gehören.« Und Dogabert, den man nur Dog – also Hund – nannte, ging, verfolgt von der Stimme des Archer McMingary. Die Leiche Archers war nie gefunden worden, als er vor zweihundert Jahren verschwunden war. Gesehen aber wollten ihn viele haben, noch heute – als Werwolf!
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