Die Frau schlug die Augen auf. Eisige Schauer rannen über ihren Rücken. Sie konnte die Gefahr körperlich fühlen. Tiefe Finsternis umgab sie. Entsetzt erkannte sie, daß sie vergessen hatte, wer sie war. Sie wußte nicht, wo sie sich befand. Sie fühlte nur, daß sie auf einer harten Unterlage festgebunden war. Vor ihr glomm ein rötliches Licht auf, vergrößerte sich. Flammen fraßen sich in einer altertümlichen Esse hoch. Knisternd stoben Funken durch den offenen Kamin. Die Frau drehte den Kopf. Ihr Mund öffnete sich zu einem gellenden Schrei, als sie den riesigen Mann mit nacktem Oberkörper und schwarzer Kapuze sah. Er hielt ein glühendes Eisen in seinen klobigen Händen. In den Sehschlitzen funkelten tückische Augen. Der Verstand der Frau weigerte sich, an das zu glauben, was sie sah, und doch stimmte es. Sie lag auf dem Streckbett einer mittelalterlichen Folterkammer! Und diese Folterkammer war in vollem Betrieb! Der Mann beugte sich über sie. Das glühende Eisen schwebte dicht vor ihrem Gesicht. Und dann begann der Folterknecht mit dumpfer Stimme zu sprechen...
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