»Ich habe Sie zusammengerufen, weil wir dem Ziel nahe sind!« Der Mann sprach sehr kultiviert und lächelte zu seinen Worten. »Bald schon können wir zum großen Schlag ausholen. Unser ärgster Feind, Rick Masters, der Geisterdetektiv, wird blindlings in die Klinge laufen.« Der Mann ließ triumphierend seine Blicke über die Versammelten schweifen. Um seinen Mund spielte ein böses Lächeln. Eine der Frauen stand auf. »Wieso können Sie so sicher sein?« fragte sie kalt. »Rick Masters gilt als gefährlich!« Der Sprecher musterte sie überlegen. »Er wird in die Falle gehen, weil wir einen unwiderstehlichen Köder haben. Den Menschen, der ihm am nächsten steht. « »Und das wäre?« fragte einer der Männer gespannt. Das böse Lächeln vertiefte sich. »Hazel Kent, wer sonst?« »Du bist mit deinen Gedanken sehr weit weg«, stellte Rick Masters mit einem verliebten Lächeln fest. »Denkst du an Bilanzen oder an einen anderen Mann?« Er mußte einige Momente warten, ehe sich Hazel Kent wieder auf ihn konzentrierte. »Entschuldige.« Sie griff über den Tisch hinweg nach seiner Hand und drückte sie. »Du hast recht, ich war in Gedanken weit weg.« »Bilanzen oder anderer Mann?« wiederholte der Geisterdetektiv seine Frage. Er grinste zwar dazu, aber Hazel merkte, daß doch ein wenig die Eifersucht eine Rolle spielte. Sie schüttelte heftig den Kopf, daß ihre schwarzen Haare flogen. »Weder – noch! Ich war im Wolkenkuckucksland, das heißt, ich habe an gar nichts gedacht, einfach vor mich hin geträumt. Das passiert mir übrigens in letzter Zeit sehr häufig.« Rick Masters runzelte die Stirn. »Ich glaube, du hast dir zuviel zugemutet«, sagte er. »Du wirkst müde und überarbeitet.« Sie saßen in Hazels Speisezimmer in ihrem Haus in Westminster. Das Essen war bereits zu Ende. Butler Seton hatte noch Mokka und Cognac gebracht. Die Lichter waren gedämpft, die Fenster standen offen. Ein warmer Maiwind blähte die Vorhänge aus kostbarem Stoff. Es war himmlisch still im Haus, nur unterbrochen von Draculas unverschämt lautem Schnarchen.
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