Rachel Gray schaute mißmutig auf seine Armbanduhr. Es war vier Uhr in der Früh. Vor Rachel lag ein arbeitsreicher Tag. Sein Job war es, einen Fernlastzug dreimal in der Woche von Newcastle nach Southampton zu fahren. In der Hafenstadt wurde der Laster umgeladen, und mit neuer Fracht ging es zurück in den Norden der Insel. Rachel Gray schritt noch einmal die ganze Länge des Fahrzeuges ab. Er prüfte den Reifendruck, vergewisserte sich, daß der Anhänger ordnungsgemäß befestigt war. »Es wird Zeit, daß du deinem Roß die Sporen gibst«, meldete sich eine Stimme hinter Rachel. Es war Norman Bennett, der Verlademeister. Er war schon seit Stunden auf den Beinen, um eine pünktliche Abfahrt des Lastzuges zu sichern. »Ich verschwinde ja schon«, knurrte Rachel Gray. Er hob die Stimme. »Ich sage es dir jetzt zum letztenmal: Ab nächsten Monat verlasse ich dieses Grundstück nicht mehr ohne Beifahrer. Ihr seid laut Gesetz dazu verpflichtet... « »Ist schon gut«, winkte Bennett ab, »du sollst deinen Mann bekommen. Warte eine Minute. Drinnen in meinem Büro steht ein junger Bursche, der sich für den Job interessiert. Ich habe ihn per Zeitungsinserat geworben. Zuerst möchte er aber die Tour kennenlernen, dann wird er sich entscheiden.« »Ein junger Bursche . . .?« Rachel überlegte kurz. »Gut! Schick ihn zu mir, ich werde ihn mir ansehen.« Der Besagte stellte sich mit Ron Carlson vor. Er sei zweiundzwanzig Jahre alt, besitze eine gültige Fahrerlaubnis und freue sich auf die künftige Zusammenarbeit. Eine halbe Stunde waren sie unterwegs. Ron Carlson hatte sich die Bedienung des Wagens erklären lassen und war dann auf den Beifahrersitz gerutscht. Rachel musterte seinen Mitfahrer von der Seite. Der Junge gefiel ihm. Er, Rachel, hatte einen gleichaltrigen Sohn, der sich aber schon seit zwei Jahren in den Staaten aufhielt. Er lebte dort bei seinem Großvater, Rachel Grays Vater, der in New York ein Reisebüro betrieb. »Neugierig sind Sie gar nicht.« Ron lächelte. Er hatte den Blick des Älteren gespürt. »Sie fragen nicht, welcher Beschäftigung ich bis heute nachgegangen bin.«
|