Der Butler zuckte zusammen, als ein dumpfer Schlag gegen die Haustür ertönte. Butler Seton runzelte die Stirn. So klopfte man nicht an einem herrschaftlichen Haus! Noch ein Schlag, gleich darauf ein schmerzliches Stöhnen. Butler Seton ging nun doch an die Tür und öffnete vorsichtig. Mit einem heiseren Schrei fuhr er zurück. Vor ihm lag auf den Stufen ein Mann. Aber wie sah der Fremde aus! Er befand sich in einem schauerlichen Zustand. Die Kleider zerfetzt, die Haut aufgerissen! Der Mann streckte dem Butler die blutverschmierte Hand entgegen. Röchelnd holte er Luft. »Die Hölle naht!« rief er heiser. »Die Hölle . . . !« Dann brach er auf den Stufen zusammen und rührte sich nicht mehr. Rick Masters hatte sich im Lauf der Zeit vom Privat- zum Geisterdetektiv gewandelt. Hatte er sich früher einen guten Namen in kniffligen kriminalistischen Fällen gemacht, übernahm er seit einiger Zeit nur mehr Fälle, in denen Geister und Dämonen oder andere übersinnliche Kräfte eine Rolle spielten. Es war ihm gelungen, auch auf diesem Gebiet eine Sonderstellung zu erreichen. Rick Masters war weltweit bei Eingeweihten bekannt. Alle wußten, daß er nicht nur ein besonderes Fachwissen, sondern auch eine Spezialbibliothek besaß und daß er bisher noch jeden Fall geklärt hatte. Nicht ganz unbeteiligt an diesen Erfolgen war Chefinspektor Kenneth Hempshaw von Scotland Yard, dem Rick schon oft geholfen hatte. Umgekehrt hatte auch Hempshaw seinem Freund des öfteren unter die Arme gegriffen. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielten Hazel Kent und Dracula. Erstere war Ricks Freundin, letzterer Ricks kleiner Hund. Beide hatten mehr als einmal sehr aktiv in seinen Fällen mitgemischt. An diesem 4. August waren alle diese Personen friedlich vereint. Der Grund ihres Zusammenkommens hatte nichts mit Geistern oder Dämonen oder übersinnlichen Kräften zu tun. Der Grund war Hazel Kents französischer Koch Pierre, der sich wieder einmal alle Mühe gegeben hatte, die Besucher zufriedenzustellen. Er hatte ein Drei-Stunden-Menü gezaubert. Nur Dracula mußte mit etwas weniger vorliebnehmen, nämlich mit einem schönen Knochen.
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