Das Wasser schimmerte wie hellgrünes Glas. Harry Carradine schnellte sich geschmeidig wie ein Fisch zwischen den Korallenriffen hindurch. Nur ein paar Meter unter der Oberfläche wuchs hier ein endloser bunter Irrgarten dieser von winzigen Tierchen geschaffenen Klippen vom Ufer ins Meer hinaus. Harry Carradine war kein Profitaucher, nicht einmal ein leidenschaftlicher Amateur. Er trug nur Badehose, Schwimmflossen und benutzte einen simplen Schnorchel, der ihm keine größeren Tiefen als fünf Meter erlaubte. Dennoch begeisterte ihn diese bunt-schillernde Farbenwelt. Von hellem Rosa bis zum tiefen Türkis wucherten die phantastischen Gebilde, von Algenwäldern und fächernden Seeanemonen bekränzt. Schwärme winziger Fische stoben vor den ausgreifenden Armen des Mannes zur Seite. Größere Barsche kamen neugierig herbei und glotzten den sonderbaren Besucher mit runden Augen an. Die Welt der Korallen und Polypen war hier an der kaum jemals von Touristen besuchten Küste des Roten Meeres mindestens so faszinierend wie in der Südsee oder in der Karibik. Harry Carradine genoß das immer wechselnde Farbenspiel. Stundenlang hätte er sich in diesem endlosen Irrgarten tummeln können. Immer weiter geriet er von der schützenden Küste weg. Aus der wogenden schwarzen Tiefe unter ihm kroch piötzlich ein seltsamer riesiger Schatten. In instinktivem Schreck fuhr Carradine schräg empor...
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