Der Privatdetektiv Barry Finch trank Campari-Wodka, und genoß jeden einzelnen Schluck davon. Wie oft hatte er schon Gelegenheit, final so richtig auszuspannen. Immer wenn er dachte, diesmal würde es etwas mit dem Beine-auf-den-Tisch-Legen werden, dann ging entweder das Telefon oder jemand trommelte an seine Tür und scheuchte ihn aus seiner Beschaulichkeit hoch, bevor sie noch begonnen hatte. Aber diesmal klappte es. Obwohl er nicht allein zu Hause war, leistete er sich die Unart, die Beine auf den Tisch zu legen. Sein Freund und Kollege Robin Foster, ein blonder, bulliger Bursche von sechsundzwanzig Jahren, hatte nichts dagegen einzuwenden. Er hatte von Barry einen Whisky bekommen, und Barry hatte sich ausbedungen, daß sie sich über alle mögliche unterhielten, nur nicht über Geister und Dämonen. Man soll zwischendurch auch mal abschalten, sonst kriegt man nämlich Alpträume davon. Barry Finch und Robin Foster hatten vor etva zwei Monaten dem Teufelsgeiger Garco Le Roy das Handwerk gelegt. Le Roy war ein Seelenfänger gewesen. Barry hatte dem Teufelsgeiger einen schwarzen Steinskarabäus abgenommen, den er nun um den Hals trug und als magische Waffe gegen die Mächte des Bösen einsetzte. Einen Ghoul und ein weiteres Schattenwesen hatte Barry bereits mit seiner neuen Waffe vernichtet. Barrys Freundin Ruby Newman hatte New York vor zwei Tagen verlassen, um eine Woche im Haus einer Freundin in den Catskillbergen Ferien zu machen. Barry und Robin bemühten sich krampfhaft um einen unverfänglichen, weitgehend neutralen Gesprächsstoff. Eine Stunde später redeten sie aber dann doch von dem, was sie beide die ganze Zeit über dachten. Ein Phänomen war in New York in Erscheinung getreten: riesige, zwei bis zweieinhalb Meter hohe Spinnennetze, in denen sich Menschen verfangen hatten. Netze, von einer unglaublichen Festigkeit. Die Leute, die dagegengelaufen waren, waren davon nicht mehr losgekommen. »Ich sage dir, da geht es nicht mit rechten Dingen zu, Barry«, meinte Robin. Barry nickte. »Bin ganz deiner Meinung. «
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