Wieder kam dieser Ruf. Diesmal war es ein höhnisches Gelächter. Es begann mit einem hohen, schrillen Schrei und sank allmählich die Töne der Tonleiter hinab. Es wurde immer leiser und erstickte schließlich, als sei ihm die Luft ausgegangen. Einen Augenblick war tiefe Stille. Conny Webster fuhr in die Höhe. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Er lag auf einem Diwan. Um ihn herum war tiefe Finsternis. Er sprang auf und tastete durch den Raum. Webster schätzte, daß der Raum bestenfalls vier Quadratmeter groß war. Außer dem Diwan befand sich kein anderes Möbelstück hier. Wo bin ich? dachte Webster. Wie bin ich hierhergekommen? Bin ich blind geworden? Ich sehe nichts – absolut nichts. Er sprach laut einige belanglose Worte. Na, Gott sei Dank, seine Stimme hatte er noch. »Wo bin ich?« schrie er ganz laut. Er tastete nach dem Diwan zurück und legte sich nieder. Dann dachte er nach. Er hatte gegen neunzehn Uhr die Redaktionsräume der Wochenzeitung »Reflection« verlassen. Seine Reportage hatte er an Burns weitergegeben, der sie sehr gut fand. Dann war er auf die Old Marylebebone Road hinausgetreten und war Richtung Sussex Gardens zu seinem Wagen gegangen. Und dann? War er in seinen Wagen eingestiegen? Webster entsann sich nicht. Doch – richtig – er hatte unterwegs noch einen alten Bekannten gegrüßt – wer war das noch? Richtig – Albert Master von der Federal Union. Aber dann ... ? Ja, was war dann? Alles weg – weggewischt aus der Erinnerung. Was war das für ein Loch, wo er jetzt hockte? Was war das für ein irrsinniger Schrei, den er im Halbschlummer gehört hatte? Solche Schreie vernahm man bestenfalls in einer geschlossenen Anstalt für Geisteskranke. Hatte man ihn in eine solche verfrachtet? Lag er hier zur Beobachtung? Großer Gott – wer hatte ihm das eingebrockt? Wenn überhaupt einer in Frage kam, dann konnte es nur Pinero gewesen sein. Pinero war ein Witzbold. Aber nein – so weit wäre Pinero nie gegangen. Jetzt erscholl erneut dieser Schrei. Webster fuhr in die Höhe.
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