Charles Hencock erwachte am Morgen in seinem Helsinkier Hotelzimmer. Er brauchte eine Weile, um sich zurechtzufinden. Und dann fiel ihm ein, was er in der Nacht erlebt hatte. Er hatte über seine Probleme viel nachgedacht und dabei seine Musik vernachlässigt. Heute nacht hatte er den Versuch gestartet, sich von dem Geist der Hexe zu befreien. Keine Frage, daß genau das Gegenteeingetroffen war. Er lauschte in sich hinein. Die Hexe rührte sich nicht. Aber das hatte nichts zu bedeuten. Sie konnte sich gekonnt vor ihm abkapseln und auch ihre eigenen Wege gehen. Er ließ die Beine aus dem Bett baumeln und richtete sich auf. »Wahrscheinlich kann ich mich an das Unmögliche nie gewöhnen!« murmelte er resignierend vor sich hin. »Die Hexe ist die erste Frau, die in meinem Leben eine Rolle spielt – und auch noch in einer solchen Art und Weise. Ich komme nicht los von ihr. Könnte ich sie nur wirklich hassen. Das Gegenteil ist der Fall. Ich liebe sie und bedauere das Böse, das sie iupräsentiert. Ich bemitleide sie wegen ihrer Taten.« Taten? Schlagartig fiel ihm die Szene mit dem Flugzeug ein. Er wußte, daß es der Hexe gelungen war, den Passagierjet zu entführen – mit dem Buch der Weisheiten. Das Buch war eine ungeheuerliche Waffe in ihrer Hand. Sie war bereit, sie rigoros einzusetzen. Und selber kam sie dabei nicht einmal in Gefahr. Was kann ich dagegen tun? fragte er sich verzweifelt. Mark Tate war in dem Flugzeug. Auch das hatte er gesehen – Mark Tate und seine Gefährtin May Harris. Beide waren sie entführt. Und der geheimnisvolle Schavall, Mark Tates Amulett, das er stets bei sich trug und das ihn vor den Mächten der Finsternis schützte? Ja, was war mit dem Schavall? Warum hatte er die Entführung ins Nirgendwo nicht verhindert? Charles Hencock runzelte die Stirn. Er hatte das Amulett nicht bei Mark Tate gesehen. Als unbeteiligter Beobachter war er Zeuge der Vorgänge geworden, die er in der Nacht für einen ´Traum gehalten hatte. Es war kein Traum, sondern bittere Wahrheit!
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