Still! Andy Manning riß seine rechte Hand hoch und verharrte stocksteif. Mit angehaltenem Atem lauschte er in die Nacht hinein. Was - was ist denn, Andy? hauchte Michelle Lecrois, seine Freundin. Hast du es nicht gehört? Dieses Flüstern und Kichern? Nein! Es war ganz nahe, hauchte Andy Ganz nahe und - unsagbar bösartig! Andy preßte seine Lippen aufeinander Aus schmalen Augenschlitzen starrte er in die Dunkelheit, die wie ein bösartiges Ungetüm außerhalb des Lichtkreisses lauerte. Die zuckenden Flammen des Lagerfeuers ließen sie lebendig erscheinen. Dazu das Prasseln und Knistern der brennenden Holzscheite... Eine Gänsehaut bildete sich auf Andys Rücken. Er war beileibe kein Feigling, und auf Gerüchte und Altweiber Beschwätz hatte er noch nie etwas gegeben. Die alte Selma hatte sie davor gewarnt, im Colocoan Forest zu campen Der Sumpf ist viel zu nahe, hatte sie unheilvoll gesagt. Und im Sumpf - im Sumpf herrschen die bösen Geister... Er hatte sie ausgelacht. Jetzt aber bedauerte er dies. Vielleicht war doch etwas Wahres dran an den alten Sagen...? Ach was, sagte er laut, wie um sich selbst zu beruhigen, und entspannte sich wieder. Lässig warf er den dicken, knorrigen Ast, den er in der Rechten hielt, ins Feuer. Die Flammen loderten auf. Funken stoben davon. Michelle sah ihn aus großen, fast schwarzen Augen an. Der Widerschein des Feuers war darin zu sehen. Und noch etwas... Andy verzog unwillig sein Gesicht, als er es erkannte. Michelle hatte Angst! Verflixt, das war ihm überhaupt nicht recht. Er hatte sich auf ein unbeschwertes Abenteuer gefreut. Deshalb hatte er schließlich vorgeschlagen, das Weekend hier draußen in einem kleinen Zelt zu verbringen. Alles klar, Baby, sagte er weltmännisch und machte eine wegwerfende Handbewegung. Ich habe mich geirrt. Hier ist alles okay. Wahrscheinlich war es das Feuer...
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