Wer ihn hört, der stirbt Das Eiland gehörte zu den Orkney-Inseln, und es war so klein, daß es nicht einmal einen Namen hatte. Zumindest keinen amtlichen Namen. Die Fischer nannten es Selkirk-Eiland, weil ein Mann namens Selkirk einige Jahre auf dem unwirtschaftlichen Felsbuckel verbracht hatte. Das lag fast ein halbes Jahrhundert zurück. Nur wenige alte Männer und Frauen auf den nächstliegenden größeren Inseln konnten sich noch an Selkirk erinnern. Sie alle sagten, er sei nicht ganz richtig im Kopf gewesen. Wie anders hätten sie es sich erklären sollen, daß ein offenbar reicher Mann dieses öde Eiland bezogen hatte, um dort nur mit einem Diener und einem Rudel Wolfshunden zu hausen. Robert Selkirk war ungefähr fünfzig gewesen, als er die Insel vom Fiskus erworben hatte, und das Haus, das er darauf bauen ließ, war sehr eigenartig: eine Art Kastell im Tudor-Stil, mit einem Dutzend oder mehr Räumen. Ein Dutzend oder mehr Räume für einen einzelnen Mann und dessen Diener — wirklich sehr eigenartig. Der Diener hieß James. Wie sein Nachname lautete, hatte damals niemand erfahren. Nur ein gewisser Kenninghall hatte das Eiland betreten dürfen. Diesen Mann hatte Selkirk mitgebracht, als er — niemand wußte woher — auf den Orkneys aufgetaucht war. Und auf Westray, einer der größeren Inseln, hatte Selkirk ein Häuschen für Kenninghall bauen lassen. Dort hatte Kenninghall für sich allein gelebt. Wenn das Wetter es erlaubte, war er morgens mit einer Jolle auf das Eiland gesegelt und abends zurückgekehrt. Er versorgte Selkirk und James mit Lebensmitteln und Süßwasser, die Hunde mit Futter und brachte auch die Post auf das Eiland. Die wenigen Briefe, die der merkwürdige Mr. Selkirk erhielt. Die Hunde liefen ständig frei auf dem Eiland herum, darauf dressiert, jeden ungebetenen Besucher anzugreifen...
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