Ich starrte Hlalyra an und glaubte, nicht recht gehört zu haben. Es durfte, es konnte nicht sein. Gleichzeitig aber wusste ich, dass ich richtig gehört hatte. Hlalys bildschönes Gesicht war ernst, und in ihren Augen erkannte ich einen Ausdruck, den ich noch niemals zuvor bei ihr gesehen hatte. Ich schluckte. Dann stammelte ich: Du erwartest ein Kind von Vlad dem Pfähler? Sie nickte. Von seiner menschlichen Existenz, Vlad Draculea. Dem mehrmaligen Wojwoden der Walachei in eurem 15. Jahrhundert. Einem der grausamsten Menschen, die jeweils gelebt haben – der nach seinem Tod zum Dämon wurde und Mephisto als Paladin der Hölle ablösen will. Das weiß ich, dass Vlad Satanas Stellvertreter werden will. Ich habe sein Wirken auf Xanadu erlebt und bin in der Burg Poienari gewesen, um dich zu befreien, Schöne. Aber da warst du nicht mehr. Meine Stimme stockte, selbst bei der Erinnerung schossen mir die Tränen in die Augen. Der Schock war so gewaltig gewesen, dass er jetzt noch nachwirkte.
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