Eine ölige Brühe schwappt an die Strände der Erde, Millionen von Tonnen Fischleiber verfaulen am Saum der Ozeane. Ein moleküldicker Film aus Chemikalien - die Folge von ungeklärten Industrieabwässern, ausgelaufenen Öltankern, gedankenlos im Übermaß verwendeten Waschmitteln und heimlich über Bord gekippten Giftfässern - verhindert mehr und mehr die Verdunstung des Oberflächenwassers. Wochenlang fällt kein Regen, die Monsune bleiben aus, eine Dürrekatastrophe weitweiten Ausmaßes zeichnet sich ab, Acker- und Weideland verwandelt sich in Wüste, die Wälder gehen in Flammen auf, Flüsse werden zu stinkenden Rinnsalen, Staubstürme suchen die letzten Oasen der Fruchtbarkeit heim, die Viehherden verenden, und bald sterben auch Menschen. Und eine gnadenlose Sonne brennt vom Himmel. Da setzt eine weltweite Flucht in Richtung Meer ein, um dem Tod durch Verdursten zu entgehen, doch auf den Autobahnen stauen sich kilometerweit die Blechlawinen. Und denjenigen, denen es gelingt, die überfüllten Strande zu erreichen, schwappt die Jauche der verseuchten Weltmeere vor die Füße, in denen jedes Leben erstorben ist. James Graham Ballard, geboren am 15. November 1930 in Schanghai, wohnhaft in Weybridge/Surrey/England, hat in diesem Roman, der 1964 erschien und mehr als ein Jahrzehnt vor der Sahel-Katastrophe entstand, eindringlich vor Augen geführt, was uns durch eine gedankenlose Ruinierung unserer Umwelt passieren kann. Er ist heute aktueller denn je und vielleicht mehr geeignet, Umweltbewußtsein, zu wecken, als alle Appelle der Ökologen.
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