„Die Fruchtbarkeit kontrollieren?“ — Mattern legt die Hand schützend vor seine Genitalien, so sehr erschrickt er vor dieser unerwarteten Obszönität. Einige der kopulierenden Paare halten inne und blicken erstaunt auf. Jemand kichert. Mattern sagt: „Sprechen Sie das bitte nie wieder aus. Vor allem nicht, wenn Kinder in der Nähe sind. Wir denken nicht in – äh – Begriffen von Kontrolle und dergleichen.“ „Aber...“ „Wir halten das Leben für heilig. Es ist segensreich, neues Leben zu schaffen. Indem wir uns vermehren, erfüllen wir unsere Pflicht vor Gott. Wir könnten wohl auch die Zahl der Geburten begrenzen, aber das wäre ein billiger, ein inhumaner Ausweg. Und so fahren wir fort, nehmen jährlich um drei Milliarden zu und haben in unserem Urban Monaden dennoch genug Raum für jeden und Nahrung für jeden. Warum sollten wir nach draußen gehen? Warum uns nach Wüsten und Wäldern sehnen? Uns genügen die Universen, die Urbmon 116 für uns bereithält.“ „Wie groß ist die Bevölkerung von Urbmon 116?“ „881000, etwa 805 durchschnittlich pro Etage.“ „Und die der Erde?“ „75 Milliarden“, verkündet Mattern stolz. „Gott segne ! So etwas hat es noch nie gegeben. Gott hat es gut mit uns gemeint. Die Warnungen der Untergangspropheten haben sich als Schall und Rauch erwiesen. Sehen sie nicht, daß wir glücklich sind?“ „Aber wie steht es mit der Lebensqualität?“ fragt der alte Mann...
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