Italien in naher Zukunft — Während die Ballungsgebiete sich in die Landschaft hin-einfressen, verödet das Land. Die Dörfer verfallen. Sie werden dem Erdboden gleichgemacht, um Nutzungs¬flächen für eine großräumige Landwirtschaft zu gewin-nen. Nur die Alten bleiben - von den Städtern spöttisch Troglodyten, Höhlenmenschen, genannt. Die Jungen zie¬hen in die häßlichen Betonwüsten der Vorstädte, denn nur dort finden sie Arbeit und werden dem „high life“ der Zivilisation teilhaftig. Doch sie sind Entwurzelte. Mit Dro¬gen, Alkohol und hemmungslosem Sex suchen sie ver-zweifelt ihrer Einsamkeit und Beziehungslosigkeit zu entrinnen. Amo faßt den Entschluß, aufs Land zu gehen. Er gibt seine Arbeit und die Annehmlichkeiten der Zivilisation auf, um zu einem armseligen, aber naturverbundenen Leben zurück-zufinden, wie er es aus seiner Kindheit in Erinnerung hat. Doch er muß feststellen, daß es diese Welt nicht mehr gibt. Lino Aldani, geb. am 29. März 1926 in S. Cipriano Po (Pavia), wuchs in Rom auf und arbeitete in zahlreichen Beru¬fen, u. a. als Bankangestellter, Bar-mixer, Volksschullehrer, Philosophie-dozent an einer Abendschule und Ma-thematiklehrer an einer Mittelschule. 1963 gründete er und leitete seither gemeinsam mit Massimo Lo Jacono die SF-Zeitschrift Futura. ein Forum für ausschließlich italienische SF-Auto¬ren. Seit 1968 lebt Aldani mit seiner Familie in seinem Heimatort S. Cipria¬no Po, betreibt Landwirtschaft und schreibt Science Fiction. Mit »Quando le radici« beschreibt Aldani eines der brennend¬sten Probleme von heute in der beklemmenden Atmosphäre einer Zukunft, die bereits begonnen hat.
|