Das kann nicht die Wirklichkeit sein, sagte er sich, als er in der Klinik erwachte. Doch es war die Wirklichkeit – nur war es eine von vielen...
Seit Monaten liegt Richard Grey, ein Kameramann, in der Klinik. Die Explosion einer Autobombe der IRA hat ihn fast das Leben gekostet. Man hat ihn halbwegs wieder zusammengeflickt, aber er hat Teile seines Gedächtnisses verloren. Eines Tages besucht ihn Susan Kewley, die behauptet, vor dem Unglück seine Geliebte gewesen zu sein. Er kennt sie nicht, fühlt sich aber zu ihr hingezogen. Gemeinsam versuchen sie, die Vergangenheit zu erhellen, doch je tiefer sie einzudringen versuchen, desto widersprüchlicher, verwirrender und unwirklicher werden die "Fakten", die zutage kommen. Bis ihre Bemühungen eines Tages eine unglaubliche, atemberaubende Wendung nehmen. Richard Grey erinnert sich in einer langen Rückblende an eine Reise mit Susan nach Südfrankreich. Er erinnert sich an die gespenstische Gegenwart von Susans Ex-Freund Niall, der sich zunehmend wie ein Keil zwischen Richard und Susan drängt. Dieser Niall ist vielleicht die eigentliche Hauptfigur des Romans, obwohl er durchgehnd unsichtbar ist. Denn dieses Buch handelt von einer Art Unsichtbarkeit. Allmählich stellt sich Richards Erinnerung an Südfrankreich als Einbildung heraus. Vielmehr behauptet Susan nun, ihn mit der Londoner Gesellschaft der "glams" bekannt gemacht zu haben, zu denen sie (ab und zu) und Niall (permanent) gehören. Die glams besitzen den 'glamour', die Fähigkeit, das Bewußtsein anderer Menschen zu vernebeln und sich so unsichtbar zu machen. Susan beweist dem ungläubigen Richard ihr glamour-Fähigkeit, indem sie ihn in ein fremdes Haus mitnimmt und sich dort nackt den unsehenden Augen der Männer präsentiert. In einer weiteren Szene lieben sich Susan und Richard, doch Niall stößt unsichtbar hinzu und vergewaltigt das Mädchen.
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