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Die Strafkolonie ist ein solider kleiner Spannungsroman, dicht und lebensnah geschildert, realistisch und gut recherchiert (soweit ich beurteilen kann), und eben sehr, sehr spannend. Anderswo wurde ein Vergleich mit Goldings Herrn der Fliegen angestellt, in der Tat, die kleinen Jungs sind erwachsen geworden, die Insel ist nicht länger tropisch-üppig sondern karg und lebensfeindlich, und Monster gibt es mehr als eines. Ausser unserem Helden Routledge sind alle handelnden Personen verurteilte Schwerverbrecher, und so wird ein rauher Ton angeschlagen – für mich eventuell die einzigen Zweifelsmomente in der sonst lückenlos dichten Handlung. Sind Verbrecher, sind Männer unter extremen Bedingungen wirklich so? Die nur angedeuteten, aber so schon reichlich drastischen Szenen von Vergewaltigung und Brutalität lassen hoffen, daß Herley hier zu pessimistisch ist (freilich hat man genug aus der Realität gehört, um zu befürchten, daß nicht). Die Grundsituation normaler Typ wird von grausamem System in eine höllische Situation gebracht erinnert etwas an die frühen Stephen-King-Bücher wie etwa Running Man – wer die mochte, ist hier sehr gut aufgehoben, zumal Herleys Stil angenehm subtiler ist.
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