Die Oankali sind Genhändler. Seit Millionen von Jahren reisen sie mit ihren riesigen gezüchteten Raumschiffen durch die Galaxis, um interessante Lebensformen aufzuspüren. Sie bieten anderen Rassen Erbmaterial an, um sie zum Beispiel von Krankheiten zu heilen, sie zu vervollkommnen und vielgestaltiger zu machen. Als Gegenleistung fordern sie Genmaterial, um es selbst zu nutzen oder es zu ihren Züchtungen zu verwenden. Sie finden die Reste der Menschheit auf der vergifteten und verseuchten Erde - weit in unserer Zukunft. Die Oankali erkennen, daß hier eine Fehlentwicklung des Lebens stattgefunden hat, die in einem Wesen gipfelt, das in seinen Genen ebenso verseucht ist wie die Welt, die es zugrunde gerichtet hat. Seine Machtgier, seine Neigung zu Hierarchie und Unterdrückung, sein Haß auf alles Fremde (territoriale Aggression) und jede Veränderung macht den Menschen zu einem Gefahrenherd für die Entwicklung des Lebens im Kosmos, der beseitigt werden muß. Das Urteil ist unerbittlich: Die positiven menschlichen Erbanlagen werden in den galaktischen Genpool aufgenommen, doch als eigene Rasse darf sich der Mensch nicht länger fortpflanzen. Dies ist die Geschichte von Lilith, einer Menschenfrau, die von den Oankali auf einem Raumschiff im Tiefkühlschlaf gefunden und an Bord ihres Schiffes gebracht wurde. In Abschnitten mit dem Titel "Schoß", "Familie", "Kinderstube" und "Ausbildungsraum" durchlebt sie in engem Dialog mit Vertretern der Oankali eine radikale Umerziehung, einen Neuanfang im Sinne der Oankali. Diese sehen zunächst erschreckend wie Medusenhäupter aus, mit abstehenden Haaren bzw. Kopferweiterungen. Ihre Verwandtschaftsverhältnisse sind kompliziert, denn es gibt drei Geschlechter, man pflanzt sich außerhalb des Körpers fort. Wie sich herausstellt, können die Oankali mit ihrer Technik menschliche Frauen schwängern und sich so fortpflanzen. Lilith nimmt am Züchtungsprogramm der Oankali teil.
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