Hauptfigur ist die ich-erzählende amerikanische Journalistin arabischer Abstammung Kahlili bint "Ka Be" Sulaiman, die sich vor ca. 15 Jahren einen Namen als Kriegsberichterstatterin im fiktiven Khuruchabja gemacht hat und danach die wohlverdiente Ruhe in Form einer Beförderung zu einem Schreibtischjob bekam. Nun soll sie in die arabische Wüste zurückkehren, um dort für den amerikanischen Geheimdienst CDI ein "Paket" beim derzeitigen Herrscher Scheich Lawrence Abdul bin Hassan al Samir al Raschid abliefern: John Halton, ein Biokonstrukt, künstlich geschaffener Leibwächter für den Monarchen. N. Lee Wood entwirft eine spannende Politthrillergeschichte, die sie professionell und spannend zu erzählen weiß. Mit großer Sachkundigkeit beschreibt sie den ärmlichen und korrupten Alltag in Khuruchabja, läßt Kommentare zur Psychologie der Entwicklungs"hilfe", der Rolle der USA als Weltpolizisten und ihrer Methoden dabei, zu den politischen und religiösen Machtverhältnissen im Nahen Osten einfließen. Das alles ist klug und mit Engagement geschrieben. In ihren Reflektionen zu der Rolle der Medien in der modernen Politik steht N. Lee Wood ihrem Mann Norman Spinrad in nichts nach. Ka Be weiß mit Halton nichts rechtes anzufangen. Daß er ein Biokonstrukt ist, flößt ihr Angst ein. Seine Verbindung zum Geheimdienst erfüllt sie mit Abscheu. Dennoch ist sie angezogen von seinem attraktiven Äußeren, seiner zurückhaltenden Loyalität - nach und nach baut sich zwischen beiden ein Vetrauensverhältnis auf, das beide immer enger zusammenschweißt. Halton glaubt, daß er nach seinem Auftrag als Leibwächter getötet wird. "Beendet" heißt das in der schönen Sprache des CDI. Er gibt an Ka Be geheime Informationen weiter. Beide werden wegen einer Mikroplatte überfallen und gekidnappt.
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