Schwer heilen die Wunden des Emilio Sandoz, die an seinen Händen und die an seiner Seele. Und immer wieder werden sie aufgerissen. Ein normales Leben scheint erst in Sicht, als er dem Jesuitenorden den Rücken kehrt und eine Liebe findet... Doch jäh wird er aus der scheinbaren Idylle gerissen, denn es gibt Menschen, bis hinauf zum Papst, die der Meinung sind, Sandoz' Schicksal wäre noch weiter mit Rakhat verbunden. Kurzerhand wird er entführt und auf ein Raumschiff verfrachtet, das zu einer neuen Mission aufbricht. Bis zu ihrer Ankunft sind durch die Zeitverschiebung 40 Jahre auf Rakhat vergangen - und der gesamte Planet hat sich verändert. Es gab noch eine Überlebende, die unbemerkt auf Rakhat zurückblieb. Geführt vom Hass gegen die herrschende Rasse der Jana'ata unterstützt sie die ehemals unterdrückten, sonst sanften Runa. Die Schafe blicken auf - und erkennen die Wölfe. Bewaffnen sich. Fegen sie hinweg. Und mit ihnen eine ganze Kultur, fast eine ganze Rasse... War es die erste Mission, die den Stein lostrat zu einer gewaltigen Lawine, so ist es die zweite, die den Genozid vielleicht noch aufhalten kann. Denn, unbemerkt von den hassverzehrten Hardlinern auf beiden Seiten, weichen die starren Fronten an einigen Stellen auf, gibt es auch persönliche Veränderungen, die die Möglichkeit zur Verständigung bieten. Die Aufgabe, zu vermitteln, ist schwer, das Leben voller Überraschungen, Intrigen und Missverständnisse - vor allem, wenn Kulturen aufeinandertreffen, die auf grundsätzlich verschiedenen Unterbauten errichtet wurden. Und Sandoz muss erkennen: Der Zweck, den das Schicksal, Gott oder wer auch immer, mit der ersten Mission verfolgte, war um vieles größer als seine Person und sein Glauben. Es ging um die Veränderung einer starren Zivilisation. Um die Befreiung einer Rasse. Um das Schicksal eines ganzen Planeten.
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