Jean Luc Picards Lebenstraum, eine Karriere bei Starfleet einzuschlagen, scheint zum Scheitern verurteilt zu sein. Bei der Aufnahmeprüfung an der Akademie ist ausgerechnet er, das Genie der Familie, durchgefallen. Seinem Vater kommt diese Wendung der Dinge gar nicht so ungelegen, will er doch, dass Jean Luc in seine Fußstapfen tritt und einmal das Weingut der Picards übernimmt. Doch Jean Luc gibt nicht auf. Ohne Wissen seines Vaters bewirbt er sich erneut bei Starfleet für eine zweite Aufnahmeprüfung. Der klassische Vater-Sohn-Konflikt läßt in dem Roman zwei Picard'sche Sturköpfe aufeinanderprallen: auf der einen Seite Maurice, der stolze, auf Tradition haltende Weinbauer, dem alles Technische zuwider ist, und auf der anderen Seite Jean-Luc, hier noch im Vollbesitz seines dichten braunen Haares, der von seinem Wunsch zu Starfleet zu gehen, geradezu besessen ist. Klar, das hier die Funken sprühen. Durch die sehr gute, in den besten Passagen sogar mitreißende Erzählweise des Autorenduos kann der Leser dies hautnah miterleben. Auch die Nebenfiguren, wie zb. Jean Luc's Freund Louis und sein Bruder Robert sind liebevoll gestaltet, so dass ein atmosphärisch dichtes Bild der Jugend Jean Luc's entsteht. Für Spannung sorgt unter anderem die raffiniert ausgedachte Holodecksimulation während der Aufnahmeprüfung, in der Picard erstmals ein Raumgefecht bestehen muss. Die beste Szene des Romans ist für mich jedoch das Gespräch Jean Luc's mit dem Starfleet-Psychologen. Picard, mit seinem vermeintlichen Scheitern konfrontiert, zeigt einen Weg, wie man mit Niederlagen fertig wird.
|