Seit mehr als 300 Millionen Jahren gibt es auf der Erde staatenbildende insekten. Sie sind in der Lage, in vergifteter und radioaktiv verseuchter Umwelt weiter zu existieren, und haben alle Aussicht, weitere 300 Millionen Jahre zu überleben. Daneben wirkt das Dasein der menschlichen Rasse wie das Auftauchen einer Eintagsfliege. 1971 drehte der Regisseur Walon Green den Film "The Hellström Chronicle" um den erfundenen Insektenforscher Nils Hellström, der die Insekten als die wahren Herrscher der Erde zeigt. Frank Herbert, betroffen und tief beeindruckt von Greens Film, fragte sich, welche Überlebenstechniken der Mensch wohl entwickeln müsse, um seinen Fortbestand über vergleichsweise lange Zeiträume zu sichern, und spielte den Gedanken in diesem Roman durch. Zwei Dinge sind unerläßlich für eine derartig lange Existenz: der absolute Verzicht auf Individualität und die totale Unterordnung unter die Interessen des Gemeinwesens. Und beide sind für den Menschen nicht akzeptabel, ohne daß er sich selbst aufgibt. In einer unterirdischen Analage werden nach den Prinzipien eines Insektenstaates Menschen gezüchtet und mit unterschiedlichen Spezialisierungen versehen. Der Fortbestand des Volkes ist von überragender Bedeutung, der einzelne bedeutet nichts. Die handlung schildert die Tragödie einiger ausgewählter Bewohner dieses Staates. Der beeindruckende Roman zeigt die Widersprüche einer Gesellschaft auf, die für sich genommen eine Art erfolgreiches Utopia ist, aber für Außenstehende der pure Horror ist. Die Verbindung zu Greens Film ist jedoch sehr lose.
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