Zamorra, wo bist du? Die Hände waren überall, fordernd, grapschend. Fest und unerbittlich hielten sie sie umklammert und gaben ihr keinen Raum, keine Chance zur Gegenwehr. Nicole Duval wurde mitgerissen von ihnen, fort getragen, weg von dem Mann, den sie liebte. Den Mann, der mit ihr per Zeitring in das Mainz des Jahres 1455 gereist war, um Johannes Gutenberg davon abzuhalten, einen Fehler zu begehen, der zum Ende der menschlichen Zivilisation, wie sie sie kannte, führen würde. Und sie war gescheitert. Unbekannte hatten Nicole und den Professor angegriffen, als sie sich der Werkstatt des Buchdruckers näherten. Sie hatten Zamorra brutal niedergeschlagen und auf der Gasse liegenlassen – was sie mit ihm vorhatten, konnte Nicole nicht einmal erahnen. Zumal sie andere Probleme hatte: Sie wurde entführt. Am hellichten Tag mitten in einer mittelalterlichen Stadt. Die Kuttenträger, welche sie überwältigt hatten, kannten keine Gnade. Sie hatten sie gepackt, hielten ihr den Mund zu und die Arme auf den Rücken gebogen. Und sie zerrten sie mit sich, durch verlassene Hintergassen auf das Gebäude zu, das wie kein zweites aus dem Meer an Häusern und Schindeldächern herausragte: der Dom. Wehr- und hilflos war Nicole Duval, verloren in der Vergangenheit. Und wenn sie sich nicht bald befreite, würde es keine Zukunft mehr geben.
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