»Das Gute sollten wir erstreben, das Böse aber meiden.« Doch um das Böse zu vermeiden, muss man es zunächst erkennen, untersuchen oder erleiden. Und wenn wir dann davorstehen und es uns groß und unfassbar erscheint, verkleinern wir es, drehen und wenden es, betrachten es von allen Seiten, bis es endlich handhabbar wird. Das tun wir, indem wir darüber reden oder schreiben. Vielleicht ist das ein Teil des Geheimnisses, warum uns gerade das Böse so fasziniert. Für einen Autor ist es eine besondere Herausforderung. „Das Böse“ als Thema ohne weitere Leitlinien zu vergeben, war selbst schon eine böse Sache. Gerechterweise wurden wir auch dafür bestraft. Mit einem wahren Ansturm von Ideen, die alle gelesen werden mussten. Und belohnt wurden wir mit 35 spannenden oder nachdenklichen Geschichten aus 576 Beiträgen. Böse zu sein, lohnt sich nicht. Darüber zu schreiben, kann eine dankbare Aufgabe sein. Über das Böse etwas zu lesen, das vorher durch einen Autor eine Gestalt gefunden hat, ist reinstes Abenteuer. Und nun richtet selbst.
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