Jerzy Jarzebskis Buch ist in deutscher Sprache die erste Monographie über den unstrittig wichtigsten Science-fiction-Autor der Welt, Stanislaw Lem, keine Sammlung unzusammenhängender Essays, sondern der systematische Versuch, die Themen, Ideen und Stilmittel Lems in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Ausgehend von einem biographischen Einführungskapitel, das das an äußeren Ereignissen arme Leben Lems als Ideengeschichte begreift, geht Jarzebski den Einflüssen nach, die Lem geprägt haben, und der Gestalt, die sie in seinem Werk angenommen hat. Nicht überraschend stellt sich heraus, daß der eigentliche Ursprung von Lems Science-fiction nicht in seinen ersten, noch naiven SF-Romanen „Die Astronauten“ und „Gast im Weltraum“ zu suchen ist (die der Autor selbst gar nicht schätzt), sondern im Hospital der Verklärung, wo das Gegensatzpaar Zufall und Ordnung und das Problem der Verantwortung des Wissenschaftlers, die sich wie ein roter Faden durch Lems außerordentlich vielseitiges Werk ziehen, schon auftritt.
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