In seinem Buch Le péril bleu beschreibt Maurice Renard, wie Besucher von einem fremden Stern erforschen, was auf dem Boden unseres Luftmeeres vorgeht.Sie sehen die Menschen und Tiere als Fische oder Pflanzen einer Tiefsee. Hierbei bemerken sie entsprechend der verschiedenen elektrischen Beleuchtung in den armen oder reichen Ländern der Erde eine ungleiche Verteilung von Lichtpunkten. Vor allem aber, berichten sie, gebe es Menschen, deren Ätherleib auf besondere Weise aktiv erscheine. Es handele sich um eine GEFÄHRLICHE FORM DER INTELLIGENZ. Sie entstamme der Raubgier. Die fremden Sternenbewohner, ergänzt Renard, seien in der Lage, Jahre als einheitlichen Zeitverlauf zu »sehen«. So könnten sie verfolgen, wie sich eine Koalition von LEIDENSCHAFTEN oder SCHLANGEN zusammengeschlossen habe, die jene Kraft, die als Verstand oder gewalttätige List bezeichnet werden könne, ausgebildet habe. Nirgends seien diese »aus dem Körper herausragenden kleinen Flammen« VERANKERT. »Nach Art eines Schneidbrenners« verschafften sich Individuen, oft zu Horden zusammengeschlossen, ihre Bahn. Dieses Phänomen nannten die Sternenbesucher eine »blaue Gefahr«, weil der Planet ja durch die blaue Färbung seiner Atmosphäre auffalle. Die Fremden hätten daraufhin die Gefahren einer Kontaktaufnahme zu den Menschen für zu groß gehalten. Es sei ein Prozeß von Jahren erforderlich, hätten sie mitgeteilt, die falsch zusammengewachsene und nicht in einer Wurzel verankerte BLAUE INTELLIGENZ umzubauen, falls dies überhaupt von den Lebewesen am Grunde des Luftmeeres gewollt werde. Die Sternenfahrer hätten sich auf Grund dieser Beobachtung wieder entfernt. (Alexander Kluge)
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