„Ich bin Minotaurus. Halb Mensch. Halb Stier. Sohn und Kalb. Deshalb sperrten sie mich ein. Kann ich ihnen etwas vorwerfen? Sie bauten ein Labyrinth aus Stein für mich. Sie ließen mich am Leben.“
Der Autor erzählt die Theseus-Sage aus einer neuen, ungewöhnlichen Sicht. Im Mittelpunkt steht nicht Theseus, sondern sein Opfer, der Stiermensch Mintauros. Man hat ihn in ein steinernes Layrinth gesperrt und wollte ihn vor dieser Welt, in der er als scheußliches Zwitterwesen nichts zu suchen hat, verstecken. Aber er läßt sich nicht so einfach abschieben. Er ist ständig präsent in den Träumen seiner Mutter Pasiphae, die ihre Schuldgefühle nicht los wird, ist präsent bei den Schwestern Ariadne und Phaidra, und auch die Gedanken des vom weißen Stier betrogenen König Minos kreisen ständig um ihn. Und so wird Minotauros für sie alle zum unentrinnbaren Schicksal.
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