Vermillion Sand, einst Wüstenkurort zur Erfüllung der ausgefallensten Träume der gelangweilten Reichen, jetzt Künstlerkolonie für Maler, Literaten, bildende Künstler und Musiker, ist in einem langsamen, aber unaufhaltsamen Verfall begriffen. Unwirklich wie ein Fiebertraum, ist es ein Knotenpunkt menschlicher Leidenschaft, von Hass und Neid und Missgunst und der vielfältigen Formen menschlichen Wahnsinns, ein Zufluchtsort echter Künstler und der Pseudokünstler, Schmarotzer, Geschäftemacher und Sykophanten, die sich um sie scharen. Man trägt lebende Kleider, deren Farbe und Textur sich ständig verändert, Dichter drücken lediglich auf die Knöpfe ihrer Computer, die automatisch für sie dichten, tränende Skulpturen wachsen aus dem Boden, und empfindsame Pflanzen reagieren auf die Träne der Musik, empfängliche Pigmente malen menschliche Porträts in einer grotesken Parodie von Kunst, und psychitropische Häuser passen sich den Stimmungen ihrer Bewohner an und werden von deren Neurosen in den Wahnsinn getrieben. Zur Vertreibung der allgegenwärtigen Langeweile gibt man sich unheimlichen Spielen hin oder geht im gläsernen Wüstenmeer auf die Jagd.
|