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Geister-Krimi 117
Die Hölle ist ein Vorort Londons

W. A. Hary 
Wilfried A. Hary 
Titelbild 1. Auflage: 
Horror 
Wußten Sie das nicht?
Kathryn Warner erreichte London über Newcastle und York um genau 13.24 Uhr. Sie wartete, bis der
Zug stand, wuchtete den großen Koffer aus dem Gepäcknetz — wobei ihr ein junger Mann mit
schulterlangen Haaren freundlich behilflich war — und ging zum Ausgang. Die Tür zu ihrem Abteil
stand bereits offen. Einen Augenblick lang blieb sie auf dem obersten Trittbrett stehen und atmete tief
die quirlige Bahnhofsatmosphäre ein. Sie zögerte, ihren Fuß hinunterzusetzen. Fast schien es ihr, als
befände sich eine unsichtbare Mauer vor ihr, und vor dieser Mauer hatte sie aus ungewissen Gründen
Angst.
»Na los, worauf warten Sie noch?« drängte hinter ihr jemand unfreundlich. Sie wandte den Kopf. Ein
älterer, dicker Herr, dessen rotes Gesicht auf einen zu hohen Blutdruck schließen ließ, stand hinter ihr.
In seinen kleinen Schweinsaugen blitzte es zornig. »Ja, natürlich, Verzeihung«, stotterte Kathryn
Warner verwirrt, und dann machte sie den entscheidenden Schritt.
Für einen Augenblick schwindelte es ihr. Der Koffer machte sich selbständig, rutschte ihr aus der Hand
und krachte auf den Bahnsteig. Er war nicht mehr der Neuste, und die Verschlüsse funktionierten nicht
mehr richtig. Der Koffer platzte auf. Gottlob fielen nur wenige Wäschestücke heraus. Kathryn Warner
mußte sich an dem Waggon abstützen.
»Ist Ihnen nicht gut?« hörte sie wie aus weiter Ferne eine Stimme. Sie wollte etwas sagen, aber ihre
Stimme versagte ihr den Dienst. Sie schüttelte den Kopf, um das eigenartige Schwindelgefühl wieder
loszuwerden. Aus dem Nebel vor ihren Augen schälte sich ein freundliches Gesicht mit einer
Schirmmütze. Der Mann hatte eine Uniform an.