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Geister-Krimi 155
Rondo der Toten auf Burrigham

Phyllis Cocker 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Mit Schrecken hatte Edgar Dessert an den Tag des Abschieds gedacht, wenn ihm im Verlauf der Jahre Zeit zum Nachdenken geblieben war. Aber oft hatte er dazu keine Gelegenheit gehabt. Die Arbeit hatte ihn gründlich am Grübeln gehindert. Nun allerdings, da der Tag immer näher rückte, war nur noch Wehmut und auch ein bißchen Erleichterung geblieben. Ein Nachfolger packte bereits inLondon seine Koffer, die Praxis würde von einem jüngeren Mann weitergeführt werden. Der alte Landarzt hatte Aktenordner mit Krankengeschichten vor sich auf dem Schreibtisch aufgestapelt, links die neueren, rechts die älteren Fälle. Und so manches Blatt hatte er noch einmal durchgelesen. Schicksale verbargen sich hinter den fehlerhaft getippten Zeilen. Geburten, Todesfälle. Wieviel Angst und Leid sich auf einer Seite zusammendrängen ließ. »Jeremias Norwood«, las der Doktor, leise vor sich hinmurmelnd. Er hatte dem Jungen auf die Welt geholfen, ihn aufwachsen sehen, seine Masern kuriert, miterlebt, wie Jerry in geistiger Umnachtung seine Mutter angriff und lebensgefährlich verletzte. Die beiden waren in derselben Woche auf dem Friedhof von Burrigham beigesetzt worden. Für einige Zeit verging damals selbst den hartgesottensten Bürgern die Lust am lauten Feiern. Manche behaupteten, Jeremias sei betrunken gewesen, als er mit einem Knüppel auf seine Mutter eingeschlagen habe. Doktor Dessert wußte es besser. Und er wußte auch, daß der junge Mann vor diesem Augenblick »temporären Irreseins« völlig normal gewesen war.