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Geister-Krimi 292
Die Pforte zur Hölle

W. A. Castell 
Titelbild 1. Auflage: 
Horror Dano  3
Sein Körper bebte vor Angst. Jeder Funke seines Verstandes schrie ihm zu, daß sein Vorhaben an Irrsinn grenzte, daß er mit offenen Augen in sein Verderben rannte. Oliver Santos stoppte seinen Schritt. Er schloß die Augen. Vor seinem geistigen Auge ließ er den Weg passieren, den er noch zurückzulegen hatte. Vor ihm erhob sich eine Baumgruppe. Dicht dahinter duckte sich ein niedriges Steinhaus, das von einem grobgezimmerten Holzzaun umfriedet wurde. Das Anwesen war die einzige wohnbare Behausung in einer Umgebung von gut einer Meile. In südlicher Richtung schloß sich Hayling, Oliver Santos´ Heimatdorf an. Oliver setzte seinen Weg fort. Dunkelheit umgab ihn. Sie störte ihn nicht, im Gegenteil, nur unter ihrem Mantel hatte sein Plan Aussicht auf Erfolg. Es war ein Plan, zu dem er sich, der siebzehnjährige Bauernsohn, nach reiflichem Oberlegen entschlossen hatte. Das Steinhaus schälte sich aus der Dunkelheit. Oliver hatte den Holzzaun bereits überstiegen und näherte sich nun von der Rückfront dem Gebäude. Hier konnte er sicher sein, nicht vorzeitig entdeckt zu werden. Mit angehaltenem Atem preßte sich der junge Mann gegen den kühlen Stein. Oliver Santos fühlte den Schweiß, der ihm über die Stirn perlte. Es war Angstschweiß! Minutenlang verharrte Santos in seiner Stellung. Erst als er sicher war, daß sich im Haus nichts rührte, tastete er sich weiter. Er erreichte die Seitenfront, wo sich in Hüfthöhe ein Fenster befand. Oliver atmete auf, als er sah, daß der schwere Laden nicht verschlossen war. Der junge Mann berührte mit der rechten Hand das Fenster. Unter leisem Knarren schwanc, es nach innen. Oliver Santos wartete mit angespannten Sinnen. Aus der Dunkelheit des Raumes, der vor ihm lag, drang kein Laut. »Der Alte ist wiederum so mit sich beschäftigt, daß er alles um sich herum vergißt «, murmelte Oliver vor sich hin. In seiner Stimme schwang Erleichterung. Oliver Santos schob den Gegenstand, den er die ganze Zeit über bei sich getragen hatte, zum Fenster hinein. Sekunden später stand der Eindringling in einem Zimmer, in dem man nicht einmal die Hand vor Augen sehen konnte. Aber das kümmerte ihn nicht. Er kannte hier jede Einzelheit. Allzuoft hatte er hier in den letzten Jahren gestanden.