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Geister-Krimi 296
Dämon ohne Gesicht

Gene McKelly 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Die Nacht senkte sich allmählich über die Berghänge herab. Nur die mit ewigem. Schnee bedeckte Kuppe des Gran Paradiso weit im Nordwesten erglänzte noch im rötlichen Widerschein der längst untergegangenen Sonne. Und noch etwas as leuchtete: die alabasterweißen Turmzinnen von Schloß Castellamonte, das kühn auf einen Felsen gebaut das Tal überragte. Unten im gleichnamigen Dorf gingen die ersten Lichter an, und ein leiser Wind rauschte in den Mandelbäumen der Allee, die in steilen Serpentinen zum Schloß hinaufführte. Die Luft war mild, wie es sich für einen italienischen Sommerabend gehörte. Dennoch knöpfte Carl Scarpi unwillkürlich das Sakko seines eleganten hellen Anzugs zu. Einen kleinen Koffer in der Hand, ging er langsam die kurvenreiche Straße, hinauf. Plötzlich sah er in zwei Fenstern des Schlosses Licht aufleuchten. Das beruhigte ihn etwas, und er ging unwillkürlich schneller. Er konnte sich seine sonderbare Unruhe nicht erklären. Eigentlich hätte er sich darüber freuen sollen, daß er eine Woche Sonderurlaub bekommen hatte und ihn dazu benutzen konnte, seine EItern zu besuchen. Er hatte den Wagen unten im Dorf stehenlassen, um den altvertrauten Weg zu genießen. Über ein Jahr lang war er nicht mehr hier heraufgekommen, obwohl Turin nur hundert Kilometer entfernt lag. Aber sein Dienst in einem Sonderdezernat der Staatspolizei hatte ihm einfach keine Zeit dafür gelassen. Der letzte Brief seines Vaters, der vor vierzehn Tagen in Turin eingetroffen war, lautete eigentlich nicht viel anders als die übrigen, die im Abstand von zwei Monaten geschrieben wurden. Und doch, irgendetwas stand zwischen den Zeilen, das Carlo aufgefallen war. Es war eine unausgesprochene Bitte an den Sohn, doch so bald wie möglich einmal nach Hause zu kommen, und gleichzeitig so etwas wie eine Warnung. Wovor, warum? Was sollte sich in dem alten Schloß, das seit dem Tode des Grafen vor Jahren bis auf das Ehepaar Scarpi leerstand, verändert haben? Hing es mit der jungen Contessa zusammen, die seit einigen Monaten aus dem Internat gekommen war? Natürlich war Carlo Scarpi neugierig auf sie. Sie war noch ein Säugling gewesen, als er sie zum letztenmal gesehen hatte. Und dann kamen jene fürchterlichen Ereignisse Schlag auf Schlag,..