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Geister-Krimi 381
Der Dämo des Hauses Thunderhill

Ralph Garby 
Titelbild 1. Auflage: 
NA von 192 Horror
Das alte und düstere Haus der Thunderhills wirkte in dieser nächtlichen Stunde noch unheimlicher als in der Dämmerung. Rebecca Thunderhill war schon vor Stunden angekommen, war bis vor das Haus in der Cadogan Street getreten, aber sie hatte nicht den Mut gefunden, hineinzugehen. Sie war förmlich geflohen, war die Sloane Avenue entlanggelaufen und hatte erst in der King´s Road etwas Frieden gefunden. Stundenlang saß sie in einem der großen Restaurants. Endlich raffte sie sich auf. Es mußte sein. Sie mußte das Haus betreten, jenes unheimliche Haus, über das die Gerüchte seit Jahren nicht verstummen wollten. Sie ging langsamen Schrittes durch das dunkle Brompton, hielt mehrere Male an, bis sie wieder vor der altertümlichen Haustür stand. Endlich faßte sie sich ein Herz, schloß auf und trat in den dämmerigen Hausflur. Schwarz legte sich die Dunkelheit um sie. Das Licht funktionierte nicht. Sie drückte auf den Knopf, aber die Beleuchtung flammte nicht auf. So war sie gezwungen, ihre kleine Taschenlampe anzuknipsen. Erst nach langem Zögern getraute sie sich, die Treppe hinaufzusteigen und oben auf Zehenspitzen durch den Korridor zur Bibliothek zu schleichen, die sie zögernd öffnete. Schwer schlug ihr der Geruch des Wachses und der Blumen entgegen, vermischt mit einem süßlichen Verwesungshauch, der kaum zu spüren war. Aber er würde stärker werden, vielleicht noch im Laufe dieser Nacht. Die Flammen der acht Kerzen bewegten sich unruhig im Zugwind. Rechts und links von dem Katafalk standen je vier große Kandelaber. Rebecca vertiefte sich in das Gesicht ihres toten Vaters, den sie acht Jahre lang nicht mehr gesehen hatte.