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Geister-Krimi 383
Insel des Schreckens

Gene McKelly 
Titelbild 1. Auflage: 
 Horror
Wie ein einsamer Lichtstreifen in der weiten sternenlosen Winternacht zog das Fährschiff "Gotland" seine Bahn durch die Ostsee. Das Meer war schwarz und ruhig. Es gab kaum Fahrtwind und nur hin und wieder strichen grauweiße Nebelstreifen an den Positionslampen und den hellerleuchteten Decks vorüber. Nur die beiden Weißbemützten in der verglasten Steuerkabine warfen ab und zu einen Blick hinaus in die düstere Einsamkeit. Meist aber interessierten sie sich nur für ihre Instrumententafel und korrigierten gewohnheitsmäßig den schon hundertmal gefahrenen Kurs von Stockholm Richtung Alandsinseln. Keinem Menschen fiel es ein, bei zwei Grad unter Null und ständigem Nebelrieseln sich an Deck aufzuhalten. Nicht einmal denen unter den zahlreichen Passagieren, die dem zollfreien Alkoholangebot schon so ausgiebig zugesprochen hatten, daß sie sich nicht mehr gerade auf den Beinen halten konnten. Gegen diese inneren Schwankungen nützten auch die besten Schiffsstabilisatoren nichts. Ein paar Dutzend dieser Fahrgäste hingen über den Stühlen des Restaurants, hockten auf den Gängen und blockierten die schmalen Treppen zwischen den Decks. Die beiden Bars waren gedrängt voll, und auch in der Disco, die von brüllender Rockmusik erzitterte, drängten sich schwitzend die Paare. Es war kurz vor sechs Uhr abends, und ein weiterer dichter Haufen wartete bereits geduldig, bis der Raum geöffnet wurde, in dem das kalte Büfett aufgebaut war. Das plüschverkleidete Kabinett, in dessen Mitte der Roulettetisch stand, wirkte inmitten dieses wogenden Getriebes wie eine stille Insel. Obwohl die beiden tiefdekollettierten weiblichen Croupiers eigentlich für die zahlreichen Youngsters unter den Bordgästen als Attraktion hätten wirken müssen.